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COPD und Asthma: Mit Bewegunggegen die Abwärtsspirale

20. Mai, 2024

(A-O) – Bewegung und chronische Lungenerkrankungen: Das ist kein Widerspruch. Im Gegenteil. Menschen mit Asthma bronchiale oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, kurz COPD, können den Krankheitsverlauf durch regelmäßige Bewegung und Sport positiv beeinflussen. Das ist durch Studien erwiesen.

Auf diesen Zusammenhang soll auch der Deutsche Lungentag aufmerksam machen, der am Samstag, 30. September, unter dem Motto „Der Lungentag bewegt – Prävention, körperliche Aktivität, Rehabilitation“ stattfindet. 

Lungenleiden gelten mittlerweile als Volkskrankheit: Zehn bis zwölf Prozent der deutschen Erwachsenen im Alter über 40 Jahre sind Schätzungen zufolge allein von einer COPD betroffen. Etwa vier Prozent der Kinder und sechs Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben Asthma. Typische Symptome sowohl von Asthma als auch von COPD sind Atemnot, Husten und Auswurf. Charakteristisch für COPD sind sogenannte Exazerbationen, plötzliche und deutliche Verschlechterungen der Krankheit.

Ohne Bewegung droht Verschlechterung

Früher wurde Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen empfohlen, sich körperlich zu schonen. Heute jedoch zählt Bewegung – neben einem Rauchstopp und einer medikamentösen Therapie – zu den wichtigsten Säulen der COPD-Therapie. Denn man weiß, dass es unter anderem zum Abbau von Muskulatur führt, wenn COPD-Patient:innen nicht körperlich aktiv sind. Das betrifft auch die Atemhilfsmuskulatur, die das Ein- und Ausatmen unterstützt.

Ein solcher Abbau hat zur Folge, dass Betroffene weniger leistungsfähig sind und sich infolgedessen noch weniger bewegen: Eine Abwärtsspirale droht.

Zu wenig Bewegung kann so am Ende zu einer Verschlechterung des Krankheitsverlaufs führen. Auf der anderen Seite kann tägliche Bewegung dabei helfen, Muskelkraft zu erhalten, die Durchblutung der Lunge zu verbessern und die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems zu erhöhen. Der Verlauf der COPD lässt sich dadurch günstig beeinflussen.

Am besten ist es, bereits in einer frühen Phase der Erkrankung mit dem Training zu beginnen, sich aber nicht körperlich zu überfordern. Gut geeignet sind leichte Ausdauersportarten. Beispiele finden Sie unten.

Auch Menschen mit Asthma können gesundheitlich sehr von Bewegung und sportlicher Betätigung profitieren. Denn speziell Ausdauersport stärkt nicht nur Herz und Kreislauf, sondern führt auch zu einer größeren Atemtiefe. Das heißt, dass mehr Luft ein- und ausgeatmet werden kann. Ein guter Trainingszustand kann bei Asthmatiker:innen auch die Schwelle erhöhen, ab der Asthma ausgelöst wird, wenn sie sich anstrengen.

Welche Art Bewegung jeweils am besten ist, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Es hängt unter anderem vom Schweregrad der Erkrankung, von der persönlichen Fitness und den jeweiligen Vorlieben ab. Betroffene sollten sich vor dem Beginn des Fitnessprogramms untersuchen lassen und das Thema mit Arzt oder Ärztin besprechen. Für die meisten nicht zu empfehlen sind Sportarten, die möglicherweise schnell zu Atemnot führen können wie Fußball, Tennis oder anstrengendes Bergwandern.

Hier einige Möglichkeiten, die für Lungenpatien:innen in Frage kommen könnten: 

Spazierengehen oder langsames Joggen

Vor die Haustür und losgehen: Studien belegen, dass sich bereits 15 Minuten tägliches Spazierengehen für COPD-Patient:innen positiv auswirken. Gleiches gilt für langsames Joggen für 5 bis 10 Minuten täglich. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hin.

Radfahren/Heimtrainer

Radfahren kann die Leistungsfähigkeit verbessern. Das gilt für das regelmäßige Radeln unter freiem Himmel, aber auch für den Tritt in die Pedale auf dem Heimtrainer.

Pilates

Pilates ist ein Ganzkörpertraining. Die Übungen dienen der Kräftigung der Muskulatur. Sie können mit oder ohne Geräte ausgeführt werden. Studien deuten darauf hin, dass regelmäßiges Pilates-Training zudem dazu beitragen kann, die Ausdauer zu verbessern.

Schwimmen (Aquatraining) Training im Wasser gilt als für Lungenpatient:innen gut geeignet und besonders

effektiv. Durch regelmäßiges Aquatraining können Betroffene sogar mehr Ausdauer erzielen als durch ein konventionelles Bewegungstraining auf dem Trockenen. Ein Grund: Der Wasserauftrieb verringert den Druck des Körpergewichts auf die Gelenke, der Wasserwiderstand kann den Trainingseffekt noch steigern. Unter Aquatraining werden verschiedene Kraft-, Koordinations- und Konditionsübungen zusammengefasst, die im Wasser mit und ohne Geräte ausgeführt werden können.

QiGong
Im Rahmen einer chinesischen Studie trainierten COPD-Patient:nnen im Alter zwischen 40 und 75 Jahren drei Monate lang je zweimal wöchentlich 30 Minuten lang QiGong. Das ist eine meditative Bewegungskunst mit zeitlupenartigen, fließenden Körperübungen, die der altchinesischen Kampfkunst nachempfunden ist. Die Teilnehmer:innen profitierten vom Training, sowohl in Bezug auf das Voranschreiten der COPD-Symptome als auch bei der körperlichen Belastbarkeit.

Lungensport
Unter Lungensport versteht man gezieltes Training, das speziell auf die Bedürfnisse von Patient:innen mit chronischen Atemwegserkrankungen angepasst ist. Lungensport wird ärztlich verordnet. Eine Lungensporteinheit dauert in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten und wird von ausgebildeten Übungsleiter:innen abgehalten.
Der Ablauf von Lungensport-Einheiten lässt sich in drei Phasen gliedern. Zum Start werden die Muskeln aufgewärmt und möglicherweise die Atmung per Peak Flow-Messung überprüft. Dann folgt die Gymnastikphase. Daran schließt sich die Entspannungsphase an. Lungensport wird in der Regel von den Krankenkassen bezuschusst.
Meist treffen sich die Lungensportgruppen einmal die Woche. In Deutschland gibt es rund 1500 solcher Angebote. Eine Übersicht findet man hier: https://www.lungensport.org/lungensport-register.html

Informationen über das Leben mit Asthma und COPD

Asthma kann unterschiedliche Ursachen haben. Welche das sein könnten, wird auf www.mit-asthma-leben.de erklärt. Die Website beantwortet Fragen wie: Was ist Asthma überhaupt, wie macht es sich bemerkbar und wie kann es behandelt werden?

Informationen zum Thema COPD finden Sie unter www.copd.de – unter anderem in Form von kurzen Sprechstunden-Videos mit Lungenfacharzt Dr. Thomas Hering.