Berlin – Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 693.000 Kinder geboren, der niedrigste Stand seit 2013, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.
Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl laut Destatis um 6,2 Prozent.
Der Anteil der Geburten von dritten und weiteren Kindern ist unterdessen gestiegen, während der Anteil der Geburten von Erstgeborenen gesunken ist. Destatis führt diese Entwicklung auf die steigende Zahl von Müttern mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurück, die häufig drei und mehr Kinder bekommen.
Auch die Zahl der Eheschließungen in Deutschland lag auf dem zweitniedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950. Im Jahr 2023 heirateten laut Destatis rund 361.000 Paare, ein Rückgang von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Bevölkerungszahl in Deutschland stieg nach offiziellen Angaben bis Ende 2023 leicht auf rund 84,7 Millionen an, was vor allem auf die Zuwanderung zurückzuführen war.
Europas größte Volkswirtschaft hat mit einem zunehmenden Fachkräftemangel zu kämpfen und ist daher stark auf die Zuwanderung von Arbeitskräften angewiesen. Deutschland hat im vergangenen Jahr sein Einwanderungsgesetz geändert und die Verfahren für die Einreise und den Aufenthalt von Fachkräften vereinfacht.
“Deutschland altert enorm”, warnte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Donnerstag. In den nächsten Jahren werde eine deutlich größere Anzahl von Menschen das Rentenalter erreichen, als jüngere Personen auf den Arbeitsmarkt nachrücken würden. xha
