RÜCKENÜBUNGEN FÜR ZWISCHENDURCH

In Bewegung bleiben txn. Experten gehen davon aus,...

Lufthansa erzielt nach COVID-19-Einbruch wieder Gewinne

Berlin - Deutschlands führende Fluggesellschaft Lufthansa erklärte...

2022 – eine beispiellose Bedrohung für Kinder weltweit

München (ots) - Kriege, Krankheiten, Armut: Das Jahr...

Deutsche Wissenschaftler verfolgen Herkunft von Plastikmüll in der Arktis

20. Mai, 2024

Berlin – Der in der Arktis gefundene Plastikmüll stammt aus der ganzen Welt, ergab eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI).

Ein Drittel des Plastikmülls, der noch Aufdrucke oder Etiketten trug, was eine Analyse seiner Herkunft ermöglichte, stammte aus Europa, heißt es in der Zeitschrift Frontiers veröffentlichten Studie. Auf Abfälle aus Deutschland entfielen acht Prozent.

“Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass selbst reiche und umweltbewusste Industrienationen wie Deutschland, die sich ein besseres Abfall-Management leisten könnten, signifikant zur Verschmutzung ferner Ökosysteme wie der Arktis beitragen”, so AWI-Expertin Melanie Bergmann in einer Stellungnahme.

Die Studie wurde durch ein Citizen-Science-Projekt ermöglicht. In Zusammenarbeit mit touristischen Anbietern von Arktisreisen sammelten Reiseteilnehmer aus Deutschland Müll, der an den Küsten der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen angespült wurde. Zwischen 2016 und 2021 wurden rund 23.000 Gegenstände mit einem Gesamtgewicht von 1.620 Kilogramm eingesammelt.

Fünf Prozent des identifizierten Plastikmülls in der Arktis stammten aus weiter entfernten Gebieten wie den Vereinigten Staaten, China, Korea und Brasilien. “Plastikmüll ist ein globales Problem, das auch die scheinbar unberührte Wildnis des Hohen Nordens nicht verschont”, heißt es in der Pressemitteilung des Alfred-Wegener-Instituts.

Das älteste gefundene Stück war ein Flaschenfragment aus Norwegen, das in den 1960er Jahren hergestellt wurde. Der jüngste Fund war laut der Studie ein Schuh aus Deutschland aus den Jahren 2012 bis 2013. Der Großteil des Mülls konnte der internationalen Fischerei zugeschrieben werden.

“Aus der Ferne wird Plastikmüll und Mikroplastik über zahlreiche Flüsse und über Ozeanströmungen aus dem Atlantik, der Nordsee und dem Nordpazifik in den Arktischen Ozean transportiert “, sagte Studienerstautorin Anna Natalie Meyer vom AWI.

“Die Studie des Alfred-Wegener-Instituts liefert einen wichtigen Beitrag, um Wissenslücken zu füllen, die in Bezug auf Quellen und Verbreitungswege von Plastikmüll global und insbesondere in der Arktis bestehen”, sagte ein Sprecher des Umweltbundesamtes (UBA) am Dienstag gegenüber Xinhua.

Das Umweltbundesamt forscht derzeit an einer Methode zum Monitoring von Strandabfällen an arktischen Stränden mit Hilfe von Drohnen. “Um das Müllaufkommen generell zu verringern, sind globale Anstrengungen notwendig”, betonten die UBA-Fachleute. Soweit wie möglich solle dies bereits an der Quelle geschehen, indem auf die Verwendung von Plastikprodukten verzichtet werde.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) könnte es bis 2050 mehr Plastik im Meer geben als Fische. Die UNO arbeitet derzeit an der Aushandlung eines weltweit verbindlichen Abkommens zur Kontrolle der Plastikverschmutzung.

“Giftige Chemikalien und Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen in die Küstenökosysteme, töten oder verletzen Fische, Meeresschildkröten, Seevögel und Meeressäuger, gelangen in die Nahrungskette und werden schließlich von uns verzehrt”, sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres Ende Januar in einer Rede.

dpa/xinhua