Deutsche Krankenhäuser befürchten Insolvenzwelle für 2023

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Deutsche Hausärzte warnen vor Ausfällen im Gesundheitswesen wegen Personalmangels

20. Mai, 2024

Berlin – Der deutsche Hausärzteverband warnte am Mittwoch davor, dass der Personalmangel zu “Lücken in der Versorgung” führen werde, “die künftig nicht mehr geschlossen werden könnten” .

Fast 5.000 Ärztestellen sind laut dem Verband derzeit unbesetzt. Gleichzeitig würden die Hausärzte immer älter. Der Anteil der Hausärzte über 60 Jahre liege derzeit bei mehr als 35 Prozent.

Der Verband wies auf die Gefahr hin, dass Arztpraxen in Deutschland gezwungen sein werden, Patienten, die keine Notfälle sind, abzuweisen, wenn sich die Wartezimmer im Herbst mit Impfwilligen und Patienten mit Infektionen füllen.

“Der letzte Winter war bereits ein Vorgeschmack: Die Versorgung ist am Kippen und wird nur noch durch unsere Bereitschaft, immer wieder Sonderschichten zu schieben, aufgefangen ,” sagte Nicola Buhlinger-Göpfarth, erste stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes.

“Viele Praxen sind aber nicht mehr dazu in der Lage, die Versäumnisse der Politik durch lange, erschöpfende Arbeitstage, Rente ab 70 und immer weniger Zeit für immer mehr Patientenkontakte auszugleichen und (…) werden irgendwann dem Versorgungsdruck nicht mehr standhalten können ,” so Buhlinger-Göpfarth.

In der vergangenen Woche warnten die deutschen Apotheker vor einem akuten Mangel an Medikamenten. Bis zu 1,5 Millionen Menschen im Land seien von akuten Lieferengpässen bei bestimmten Medikamenten betroffen, so die Apothekerkammer Nordrhein.

Ebenfalls am Mittwoch riefen die deutschen Krankenhäuser zu einem bundesweiten Protesttag auf. Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) protestierten Zehntausende gegen Krankenhausschließungen und drohende Versorgungsengpässe für Patienten.

Die Beschäftigten forderten einen Inflationsausgleich und “faire Finanzierungsbedingungen, um die wirtschaftliche Notlage der Krankenhäuser zu beenden “, so die DKG. Mehr als 50 Krankenhäuser hätten in der ersten Hälfte des Jahres 2023 Insolvenz angemeldet.

“Wir müssen Krankenhäuser abbauen, gerade in den großen Städten, aber es trifft jetzt die falschen ,” sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Mittwoch im ZDF .

Lauterbach erklärte, dass seit der COVID-19-Pandemie mehr Behandlungen ambulant durchgeführt würden und dass es nicht genug stationäre Fälle oder Personal gebe, um alle 1.719 Krankenhäuser zu betreiben.

Der Minister unterstrich die Bedeutung der geplanten deutschen Krankenhausreform, nach der die Krankenhäuser für das Angebot bestimmter Behandlungen Geld im Voraus erhalten würden. “Somit bestimmt die Qualität und nicht mehr die Quantität die Versorgung”, erklärte das Gesundheitsministerium bei der Vorstellung der Reform im Juli. xinhua