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Rüstungspatente: Europa verliert den Anschluss an die USA

16. Oktober, 2025

Europa bleibt bei militärischer Technologie hinter den USA zurück, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Abhängigkeit von US-Konzernen ist hoch – das hat Folgen für die Verteidigungsfähigkeit.

Oliver Koppel  l Pressemeldung

Europa will bei der Verteidigung unabhängiger von den USA werden – doch der Weg dahin könnte lang werden, zeigt eine neue IW-Studie. Zwischen 2015 und 2021 kamen auf drei Patente in der US-amerikanischen Verteidigungsindustrie lediglich zwei aus der Europäischen Union (EU). Unternehmen aus den USA meldeten im Untersuchungszeitraum demnach knapp 18.000 Patente an. Unternehmen aus den 27 EU-Staaten kamen auf weniger als 12.000.

Frankreich und Deutschland führen innerhalb der EU

Die meisten Anmeldungen verzeichnete Frankreich mit rund 5.300 Patenten, in Deutschland waren es etwa 4.300. Die übrigen 25 EU-Mitgliedstaaten kommen zusammen auf weniger als 2.400. Tatsächlich könnten die Zahlen sogar noch etwas niedriger liegen, da ein Teil der Anmeldungen auf Tochterfirmen US-amerikanischer Konzerne entfällt – die Kontrolle über die Technologien liegt also in den USA.

Technologische Abhängigkeit als Sicherheitsrisiko

Kommt es zu einem Krieg, könnte diese Frage noch bedeutend werden. Erst kürzlich wurde etwa bekannt, dass die neu angeschafften F35-Kampfjets der Bundeswehr ohne Software-Updates aus den USA nicht einsatzfähig sind. Und der Ukraine haben die USA Anfang des Monats den Zugang auf Satellitenbilder aus dem Kampfgebiet verweigert.

„Im Ernstfall ist die Kontrolle über die militärische Technologie wichtiger als der Besitz des Produkts“, sagt Studienautor Oliver Koppel. Die Zahlen untermauerten die Befürchtung, dass Europa einen gravierenden Rückstand bei militärischen Hochtechnologien aufweise. „Wenn die Politik die Zeitenwende ernst nimmt, müssen auch Hochschulen in Zukunft wieder militärische Forschung betreiben dürfen“.

Zur Methodik: Die Zahlen basieren auf der IW-Patentdatenbank. Sie umfasst vollständige Datenreihen zu rund vier Millionen internationalen Patentfamilien ab dem Jahr 1994. Für den Ländervergleich wurden transnationale Patentanmeldungen ausgewertet, die in mehreren Staaten – darunter Deutschland – Schutzwirkung anstreben. Nur Unternehmen mit eindeutig militärischem oder hybrid-militärischem Schwerpunkt wurden berücksichtigt.

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft l Oliver Koppel l Pressemitteilung vom 26. März 2025

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