Wiesbaden. Gute Nachrichten für Obstbauern und Verbraucher: Die deutsche Apfelernte erreicht in diesem Jahr nach ersten Schätzungen wieder ein Rekordniveau. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, werden 2025 voraussichtlich 1,009 Millionen Tonnen Äpfel geerntet – erstmals seit 2022 wieder über der Millionengrenze.
Im Vergleich zum Vorjahr, als die Ernte bei 872.000 Tonnen lag, bedeutet das ein Plus von 15,7 Prozent. Auch im Zehnjahresvergleich fällt das Ergebnis überdurchschnittlich aus: Gegenüber dem Mittelwert von 970.500 Tonnen liegt die diesjährige Ernte um 3,9 Prozent höher.
Mildes Wetter sorgt für starke Erträge
Die positiven Aussichten führen die Statistiker auf die günstige Witterung während der Blütezeit zurück. Frost und Hagel, die in manchen Jahren große Teile der Ernte vernichten, blieben 2025 in den meisten Regionen aus.
Bodensee und Altes Land dominieren Anbau
Mit 32.700 Hektar Anbaufläche bleibt der Apfel die wichtigste Obstsorte Deutschlands. Besonders zwei Regionen prägen die Ernte:
- In Baden-Württemberg (Bodenseeregion) werden auf 11.600 Hektar rund 362.000 Tonnen Äpfel erwartet.
- In Niedersachsen (Altes Land) wachsen auf 8.400 Hektar etwa 330.000 Tonnen.
Zusammen liefern beide Bundesländer fast 70 Prozent der deutschen Apfelernte und bewirtschaften mehr als 60 Prozent der Anbauflächen.
Pflaumen und Zwetschen: Licht und Schatten
Während die Äpfel auf Rekordkurs sind, zeigen sich bei Pflaumen und Zwetschen gemischte Ergebnisse. Bundesweit rechnen die Bauern mit 44.500 Tonnen – ein Wert knapp über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (43.800 Tonnen) und leicht über dem Vorjahr.
Die größten Unterschiede zeigen sich regional:
- In Baden-Württemberg fällt die Ernte mit 17.200 Tonnen fast ein Drittel geringer aus als 2024, als ein besonders gutes Jahr verzeichnet wurde.
- In Rheinland-Pfalz dagegen steigen die Erträge deutlich an: von 7.500 Tonnen im Vorjahr auf voraussichtlich 11.000 Tonnen – ein Zuwachs von 46,5 Prozent.
Bedeutung für Verbraucher
Die hohe Apfelernte dürfte auch den Markt entspannen. Verbraucher können auf eine große Auswahl an heimischem Obst setzen, was Preisstabilität begünstigen dürfte. Gleichzeitig unterstreicht die Schätzung die Rolle des Apfels als Deutschlands wichtigstes Baumobst.
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) l Pressemeldung l 18. August 2025