Samstag, 27. Juli 2024

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Wohnungskrise in Deutschland zeigt keine Anzeichen der Erholung

27. Juli, 2024

Berlin – Die Wohnungskrise in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr nicht entspannt, wie am Donnerstag veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigen.

Im November sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen um 16,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Nach 18 Monaten kontinuierlichen Rückgangs wurden nur noch 20.200 Wohnungen genehmigt, wie aus den teilweise geschätzten Ergebnissen hervorgeht.

Im Zeitraum von Januar bis November sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen auf 238.500, ein Rückgang von 25,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2022.

“Die Trendwende fehlt nach wie vor und das bei größter Wohnungsnot in Deutschland”, sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), in einer Stellungnahme. “Damit gilt weiterhin höchste Alarmstufe im Wohnungsbau.”

Das Geschäftsklima im deutschen Wohnungsbau ist nach Angaben des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung auf dem tiefsten Stand seit 1991. “Die Perspektiven für 2024 sind düster”, sagte ifo-Experte Klaus Wohlrabe vergangene Woche.

Nach der COVID-19-Pandemie und der Energiekrise kämpft die Bauwirtschaft weiterhin mit sich nur langsam normalisierenden Preisen und hohen Finanzierungszinsen. Im November erreichten die Zinsen für zehnjährige Baudarlehen nach Angaben des Hypothekenmaklers Interhyp mit 4,2 Prozent den höchsten Stand der letzten zehn Jahre.

Sollte sich der Einbruch im Wohnungsbau so fortsetzen, drohe der Branche in diesem Jahr nicht nur eine Insolvenzwelle, sondern auch der Verlust von rund 100.000 Arbeitsplätzen, sagte ZDB-Präsident Wolfgang Schubert-Raab.

Die Bundesregierung rechnet damit, dass sie ihr jährliches Bauziel von 400.000 neuen Wohnungen in diesem Jahr um 135.000 Einheiten verfehlen wird. Bundesbauministerin Klara Geywitz sagte jedoch im vergangenen Monat, der Wohnungsmarkt werde sich bis zum Ende des Jahres oder Anfang 2025 erholen.

Laut dem Zentralverband der deutschen Immobilienwirtschaft (ZIA) fehlen bereits 550.000 Wohnungen in Deutschland, und bis 2027 könnte die Zahl weiter auf 830.000 ansteigen.

ZIA-Präsident Andreas Mattner sieht eine wachsende Gefahr der Spaltung der Gesellschaft, denn hinter den Statistiken stünden “tausende Menschen, die eine Wohnung suchen und nicht finden.” dpa/xinhua