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Verbieten oder regulieren: Die Welt sucht nach einem Weg, mit Kryptowährungen umzugehen

27. Juli, 2024

Von Inge Geiger –

China verbietet Kryptowährungen. Die Zentralafrikanische Republik macht Bitcoins zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel. Unterdessen versäumte es die EU, von der Kryptoindustrie mehr Nachhaltigkeit zu verlangen: Konservative und Rechte verhindern den von den Sozialdemokraten geforderten Paragrafen. Über den Umgang mit Kryptowährungen wie Bitcoin ist die Welt gespalten. Befürworter verweisen auf die Sicherheit und Unabhängigkeit – Kritiker auf den hohen Energieverbrauch und den Kampf gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung. 

Die Fronten für und gegen Kryptowährung verhärten sich zunehmend. Für die einen ist es ein extrem sicheres, unabhängiges Zahlungsmittel. Für andere ist es ein Klimakiller und eine Lizenz für Steuerhinterziehung, Geldwäsche und organisierte Kriminalität. Manchmal gibt es keine einheitliche Lösung: Die Welt sucht immer noch nach einem Weg, mit Kryptowährungen umzugehen.

China, Ägypten und Iran verbieten Kryptowährung – Die Zentralafrikanische Republik erlaubt Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel.

China hat 2021 den Handel, Austausch und das Schürfen von Kryptowährung verboten. Die Regierung begründet das Verbot mit den schädlichen Folgen für Klima und Umwelt. Beispielsweise verbraucht das Produzieren, Handeln und Bezahlen mit Bitcoin jährlich mehr Energie als Finnland mit seinen 5,5 Millionen Einwohnern*. 

Ägypten, Tunesien, Marokko, Irak, Bangladesch und Algerien – immer mehr Länder folgen dem Beispiel Chinas. In 42 weiteren Ländern – darunter Bahrain, Bolivien und Ecuador – gibt es bereits Gesetze, die einem indirekten Verbot gleichkommen. Diese Regierungen untersagten unter anderem den Handel mit Kryptowährungen.

In El Salvador hingegen sind Bitcoins bereits gesetzliches Zahlungsmittel. Es war das erste Land der Welt, das die Kryptowährung als offizielles Zahlungsmittel zugelassen hat. Präsident Bukele will damit die 70 Prozent der Bevölkerung erreichen, die kein Bankkonto haben. Bukele will auch ausländische Investoren anziehen. 

Nach El Salvador erlaubt nun auch die Zentralafrikanische Republik Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel. Das gab das Büro von Präsident Faustin-Archange Touadéra Ende April bekannt. 

Europa: Konservative und Rechte verhindern einen Nachhaltigkeitsparagraphen

Seit Facebook im Jahr 2020 offiziell seine eigene Kryptowährung (Diem) angekündigt hat, grübelt die Europäische Union über den Umgang mit digitalen Währungen nach. Derzeit verhandelt die EU über ein Regulierungspaket ( MiCA ) zur Regulierung des digitalen Finanzmarktes. Das Paket soll unter anderem Verbraucher schützen und Möglichkeiten zur Steuerhinterziehung und Geldwäsche verhindern. 

Der von europäischen Sozialdemokraten und Grünen geforderte Nachhaltigkeitsparagraph für Kryptowährungen wurde im März bei einer Abstimmung im EU-Parlament von den Konservativen blockiert. Der neue Text enthält praktisch kein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und lässt durch ungenaue Formulierungen viel Interpretationsspielraum. „Der Alternativtext ist reine Augenwischerei und lässt die katastrophalen Folgen des wachsenden Energiehungers dieser Branche unbeantwortet“, sagte Jonás Fernández, S&D-Sprecher für Wirtschafts- und Währungsangelegenheiten.

„DER ALTERNATIVTEXT IST REINE AUGENWISCHEREI UND LÄSST DIE KATASTROPHALEN FOLGEN DES WACHSENDEN ENERGIEHUNGERS DIESER BRANCHE UNBEANTWORTET“, SAGTE JONÁS FERNÁNDEZ, S&D-SPRECHER FÜR WIRTSCHAFTS- UND WÄHRUNGSANGELEGENHEITEN.

Das EU-Parlament hat am 14. März den überarbeiteten Text des MiCA-Regulierungspakets angepasst. Nun geht der Text in den „Trilog“, eine formelle Verhandlungsrunde zwischen EU-Kommission, Rat und EU-Parlament. Dies ist Teil des Gesetzgebungsverfahrens der EU. 

Eine einzelne Bitcoin-Transaktion verbraucht das 1,5-Millionenfache einer VISA-Transaktion

Das Schürfen von Kryptowährung ist extrem energieintensiv. Denn das Schürfen von Bitcoins oder anderen Kryptowährungen erfordert viel Rechenleistung. Dadurch verbraucht das sogenannte Mining mehr Energie als Länder wie Österreich, die Schweiz oder Portugal. Das zeigt der Index „ Cambridge Bitcoin Electricity Consumption“. Demnach verbraucht das Bitcoin-Netzwerk jährlich etwa 22.315 Terawattstunden. Dies entspricht 0,59 % des weltweiten Stromverbrauchs.  

Woher diese Energie kommt, ist nicht immer ganz klar: Analysten schätzen den Anteil erneuerbarer Energien auf 20 bis 70 Prozent. Der entsprechende Rest stammt aus Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerken.

Vor allem nicht nur das Mining, sondern auch das Bezahlen mit Kryptowährung verbraucht extrem viel Energie. Beispielsweise entspricht der CO2-Fußabdruck einer einzigen Bitcoin-Transaktion einem Transatlantikflug von London nach New York. „Das ist das 1,5-Millionenfache der Energie, die eine VISA-Transaktion verbraucht“, kritisiert Eero Heinäluoma, ein sozialistischer Europaabgeordneter. 

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