Samstag, 27. Juli 2024

Deutschland verschärft Zuwanderungsregeln

Berlin - Nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten...

2023 weiteres verlorenes Jahr für den deutschen Wohnungsbau: Verband

27. Juli, 2024

Berlin – Für den Wohnungsbau in Europas größter Volkswirtschaft sei 2023 “ein weiteres verlorenes Jahr” mit sinkenden Aufträgen gewesen, teilte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) am Donnerstag mit.

Laut am selben Tag veröffentlichten Zahlen erhielten die Wohnungsbauunternehmen im November 6,7 Prozent weniger Aufträge als ein Jahr zuvor. Zudem war der November der 20. Monat in Folge, in dem die Branche einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete.

Dies sei “eine besorgniserregende Entwicklung”, nicht nur für die Bauunternehmen, sondern auch für die Menschen, die “dringend eine Wohnung suchen”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Tim-Oliver Müller in einer Erklärung.

Von Januar bis November vergangenen Jahres verzeichnete der deutsche Wohnungsbau nach den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen sogar einen Einbruch der Auftragseingänge um 21,2 Prozent.

Der Rückgang habe sich zwar verlangsamt, doch dies sei lediglich darauf zurückzuführen, dass die Aufträge bereits im Jahr 2022 zweistellig eingebrochen waren, so Müller. “Wenn der Markt bereits komplett am Boden liegt, kann es einfach nicht weiter runtergehen.”

Die Wohnungskrise in Deutschland verschärfte sich im vergangenen Jahr durch die hohe Inflation und teure Finanzierung. Nach Schätzungen der Branche fehlen bereits 550.000 Wohnungen. Eine aktuelle Studie geht sogar von mehr als 900.000 fehlenden Wohnungen allein für Geringverdiener aus.

Aufgrund steigender Mieten hat mehr als jeder dritte der 21 Millionen Mieterhaushalte in Deutschland mit Wohnkosten zu kämpfen, die bei einigen 40 Prozent des Einkommens übersteigen, so eine Studie des Deutschen Mieterbundes (DMB) und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

“Die Wohnungskrise ist ein sozialpolitischer Skandal, der zunehmend auch für Unternehmen zum Problem wird”, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell im vergangenen Monat. “Immer öfter können sie ihre Planstellen nicht besetzen, weil es vor Ort für neue Beschäftigte kaum günstige Wohnungen gibt.”

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung angekündigt, in den kommenden zwei Jahren zwei Milliarden Euro in den Bau von bezahlbarem Wohnraum zu investieren. xinhua/dpa