Berlin – Mehr als jedes dritte deutsche Unternehmen rechnet mit einer Verschlechterung seiner Geschäftslage, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervorgeht. Im Frühjahr waren es noch 23 Prozent gewesen.
Von den 24.000 befragten Unternehmen aus fast allen Branchen und Regionen in Deutschland erwarteten nur 13 Prozent eine Verbesserung in den nächsten 12 Monaten. Insgesamt sanken die Geschäftserwartungen deutlich von minus fünf Punkten auf minus 22 Punkte.
“Wir sehen bislang keine Anzeichen für einen sich selbst tragenden Aufschwung – im Gegenteil: Die Unternehmen haben sowohl ihre dafür wichtigen Investitionspläne als auch ihre Beschäftigungsabsichten nach unten korrigiert – jeweils ins Minus”, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.
Während 30 Prozent der Befragten ihre aktuelle Geschäftslage noch als “gut” bewerteten, sei der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die ihre Lage als “schlecht” einschätzen, um sechs Prozentpunkte auf 21 Prozent gestiegen, so das Ergebnis der Umfrage.
Energie- und Rohstoffpreise waren die am häufigsten genannten Geschäftsrisiken für deutsche Unternehmen, gefolgt von Fachkräftemangel, schwacher Binnennachfrage und steigenden Arbeitskosten.
Angesichts der “insgesamt trüben Aussichten” erwartet die DIHK für 2023 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent. Für das kommende Jahr rechnet der Verband mit einer Stagnation von Europas größte Volkswirtschaft.
“Wir kommen in einem schwierigen geopolitischen Umfeld langsamer aus der Krise heraus als gedacht”, sagte der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck in der Herbstprojektion Mitte Oktober. Dennoch rechnet die Bundesregierung mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent im Jahr 2024. xinhua
