Berlin – Die Gemeinde Grünheide in der Nähe von Berlin hat am Donnerstag in einem zweiten Anlauf beschlossen, die Erweiterung der Gigafactory von Tesla trotz anhaltender Proteste zu genehmigen.
Ein erster Plan war im Februar aufgrund des Drucks seitens der Bürger abgelehnt worden. Mit einem überarbeiteten Bebauungsplan darf der US-Elektroautobauer nun aber zusätzliche Logistikkapazitäten bauen, darunter einen Güterbahnhof für Züge, und dafür rund 50 Hektar Wald abholzen, halb so viel wie ursprünglich geplant.
Der überarbeitete Bebauungsplan “befördert die kommunale Entwicklung, insbesondere moderne und nachhaltige Infrastruktur”, sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach am Donnerstag auf der sozialen Plattform X.
Die Proteste von Klimaaktivisten, die vor den möglichen Auswirkungen der Fabrik auf das Grundwasser warnen, drohten bereits zu eskalieren. Bei einem Zusammenstoß zwischen der Polizei und Demonstranten, die letzte Woche versuchten, das Tesla-Gelände zu stürmen, wurden laut Medienberichten mehrere Menschen verletzt. Davor legte ein Brandanschlag auf einen nahegelegenen Strommast die Produktion für mehrere Tage lahm.
Tesla will die Produktion von Elektroautos in seiner einzigen Gigafactory in Europa steigern. Angesichts rückläufiger Produktionszahlen hat das Unternehmen laut einem Bericht des Handelsblatts jedoch bereits angekündigt, 25 Prozent der Arbeitsplätze in Grünheide zu streichen. xinhua
