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Investitionsabflüsse aus Deutschland weisen auf Deindustrialisierung hin: IW

27. Juli, 2024

Berlin – Die hohen Investitionsabflüsse aus Deutschland in den letzten Jahren seien ein Zeichen für eine drohende Deindustrialisierung, erklärte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Donnerstag.

Die Auslandsinvestitionen in Europas größter Volkswirtschaft erreichten laut IW im Jahr 2023 mit 22 Milliarden Euro den niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Deutsche Unternehmen investierten derweil mehr als fünfmal so viel im Ausland, was zu Nettoabflüssen von 94 Milliarden Euro führte.

Noch höher seien die Abflüsse mit 100 Milliarden Euro im Jahr 2021 und 125 Milliarden Euro im Jahr 2022 ausgefallen. “Die wiederholt hohen Netto-Abflüsse deuten darauf hin, dass es sich nicht um Ausnahmeerscheinungen, sondern um erste Symptome einer Deindustrialisierung handelt”, teilte das IW mit.

Viele der im vergangenen Jahr in Deutschland getätigten Auslandsinvestitionen waren kleinere Übernahmen oder Projekte. Dies sei ein “Hinweis auf die ungünstigen Standortbedingungen im globalen Wettbewerb”, so das IW.

In einem aktuellen Vergleich von 21 internationalen Wirtschaftsstandorten durch das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) war Deutschland der “große Verlierer” und fiel seit 2020 um vier Ränge auf Platz 18 zurück.

Deutschland habe sich in den Bereichen Steuern, Regulierung und Infrastruktur negativ entwickelt und könne daher mit den führenden Wirtschaftsstandorten in Nordamerika, Westeuropa und Skandinavien “kaum noch mithalten”, so das ZEW.

Angesichts hoher Energiekosten wollen mehr als vier von zehn deutschen Industrieunternehmen im Ausland investieren, da Kosteneinsparungen zu einem immer wichtigeren Faktor werden, so eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).

Dass diese Unternehmen auf Kosten des Standorts ins Ausland abwanderten, sei “ein alarmierendes Signal”, sagte Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung.

Die Bundesregierung ist sich des Problems durchaus bewusst. “Deutschland fällt zurück, weil das Wachstum ausbleibt”, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner im vergangenen Monat.

Nachdem Deutschland im Jahr 2023 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent verzeichnete, befürchten viele Experten ein tieferes Abgleiten in die Rezession in diesem Jahr. xinhua