Die Karibik – ein Paradies aus weißen Stränden, türkisblauem Wasser und natürlich: Rum. Nirgendwo sonst hat die Zuckerrohrspirituose eine so tiefe Verwurzelung in der Kultur, Geschichte und dem täglichen Leben. Doch nicht jeder Rum ist gleich. Von leichten, floralen Noten bis zu schweren, fassgereiften Tropfen gibt es eine schier endlose Vielfalt. Wer sich auf eine geschmackliche Reise durch die Karibik begibt, sollte diese Destillerien nicht verpassen.
1. Appleton Estate – Jamaikas Herzstück
Beginnen wir auf Jamaika, einer Insel, die für ihre kraftvollen, esterreichen Rums bekannt ist. Das Appleton Estate, mitten im üppigen Nassau Valley gelegen, existiert seit 1749 und gehört damit zu den ältesten Destillerien der Karibik. Hier wird Rum mit der typischen Pot-Still-Destillation hergestellt – das sorgt für schwere, fruchtige Aromen, die oft an überreife Bananen, Gewürze und dunkle Schokolade erinnern. Besonders empfehlenswert: der Appleton Estate 12 Year Rare Casks – ein perfektes Beispiel für komplexen, gereiften Jamaika-Rum.
2. Rhum J.M – Das Terroir von Martinique
Ganz anders geht es auf Martinique zu. Hier wird nicht mit Melasse, sondern mit frisch gepresstem Zuckerrohrsaft destilliert. Das Ergebnis: Rhum Agricole, eine ganz eigene Kategorie, die oft grasige, frische und blumige Aromen hat. Die Destillerie Rhum J.M, am Fuße des Montagne Pelée gelegen, setzt auf kleine Pot Stills und Eichenfasslagerung. Ein Schluck ihres XO Rhum Agricole erinnert an tropische Früchte, Vanille und einen Hauch von Rauch – ein echter Geheimtipp.
3. Foursquare – Barbados’ Perfektionisten
Richard Seale, Master Distiller bei Foursquare auf Barbados, ist ein Mann mit Prinzipien. Er lehnt künstliche Zusätze und übermäßige Süßung strikt ab. Das schmeckt man: Seine Rums sind klar, ehrlich und voller Tiefe. Ob der Foursquare 2008 mit Noten von Kokos, Toffee und Leder oder der legendäre Exceptional Cask Selection – jede Abfüllung ist ein kleines Meisterwerk. Wer einen klassischen, perfekt ausbalancierten Rum sucht, kommt an Foursquare nicht vorbei.
4. Havana Club – Kubas flüssiges Erbe
Natürlich darf Kuba nicht fehlen. Auch wenn der Name Havana Club heute teils mit Massenproduktion assoziiert wird, gibt es einige echte Perlen im Sortiment. Der Seleccion de Maestros, handverlesen von den Maestros Roneros, zeigt, dass kubanischer Rum mehr kann als nur Mojitos begleiten. Sanft, mit Noten von Honig, Nüssen und geröstetem Holz – ein idealer Einstieg in die Welt der gereiften kubanischen Rums.
Eine Welt voller Geschmack
Ob Jamaica, Martinique, Barbados oder Kuba – jede Insel hat ihren eigenen Stil, ihre eigene Geschichte und ihren ganz eigenen Rum. Wer auf Entdeckungstour geht, wird schnell feststellen: Einmal Karibik im Glas, immer Karibik im Herzen. 🥃🌴