Die Europäische Union und Zentralasien starten strategische Partnerschaft auf wegweisendem Gipfeltreffen
Brüssel – Die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Präsident des Europäischen Rates António Costa trafen am 04. April 2025 mit den fünf Präsidenten der zentralasiatischen Republiken zum ersten Gipfeltreffen zwischen der EU und Zentralasien zusammen.
Auf dem Gipfeltreffen, das in der historischen Stadt Samarkand in Usbekistan stattfand, beschlossen die Führungsspitzen den Aufbau einer strategischen Partnerschaft zwischen der EU und Zentralasien und läuteten damit eine neue Ära der Beziehungen zwischen den beiden Regionen ein.
Präsidentin von der Leyen ging in ihrer Rede bei der Plenarsitzung des Gipfeltreffens auf die neue Partnerschaft ein und erklärte: „Wir rücken enger zusammen. Durch diese Partnerschaft werden die Verbindungen zwischen unseren beiden Regionen vertieft. Das bietet neue Chancen zur Zusammenarbeit. Ob im Energiesektor oder bei der Sicherheit, ob bei der Digitalisierung oder im Tourismus. Und das wird Menschen aus allen Ecken unserer Regionen zusammenbringen. Verlässliche Partner waren noch nie so wichtig.“
Die neue Ära der Zusammenarbeit mit den zentralasiatischen Ländern wird auf Themen wie Verkehr, kritische Rohstoffe, Energie, Klima und Konnektivität ausgerichtet sein.
Der Transkaspische Verkehrskorridor, der die beiden Regionen miteinander verbinden soll und für den die EU im Jahr 2024 10 Mrd. EUR zugesagt hat, erhält neue Impulse. Präsidentin von der Leyen kündigte für dieses Jahr ein Investorenforum in Usbekistan an, auf dem weitere private Mittel für den Korridor mobilisiert werden sollen.
Zudem unterzeichneten die Führungsspitzen eine gemeinsame Absichtserklärung zu kritischen Rohstoffen, die ebenfalls Anreize für private Investitionen und einen echten Mehrwert in der Region schaffen wird.
In diesem Zusammenhang betonte Präsidentin von der Leyen, was die EU von anderen globalen Akteuren unterscheidet: „Manche von ihnen sind ausschließlich daran interessiert, die Rohstoffe auszubeuten und zu fördern. Europa hat dagegen mehr anzubieten: Wir wollen auch Ihre Partner beim Aufbau der Industrie vor Ort sein. Unsere Erfolgsbilanz spricht für sich. Europäische Unternehmen sind schon jetzt im Bereich der kritischen Rohstoffe hier in Usbekistan aktiv – mit einer Investition von 1,6 Mrd. EUR in die Almalyk-Kupfermine. Sie leisten nicht nur einen Beitrag zur Rohstoffgewinnung, sondern verarbeiten sie auch gleich an Ort und Stelle weiter. Das schafft Arbeitsplätze und Mehrwert vor Ort.“
Auch beim Ausbau von Staudämmen und sauberen Energietechnologien in der gesamten Region sowie beim Zugang zu Hochgeschwindigkeits-Internet, unter anderem in Schulen und Dörfern, soll zunehmend zusammengearbeitet werden.
Im Hinblick darauf kündigte die Präsidentin ein Global-Gateway-Investitionspaket im Umfang von 12 Mrd. EUR an, in dessen Rahmen die EU-Organe, die Mitgliedstaaten und die Finanzinstitutionen als „Team Europa“ Hand in Hand arbeiten, um den Fortschritt in allen Bereichen zu beschleunigen.
Gemeinsame Bewältigung des Klimawandels
Am Rande des Gipfeltreffens nahm Präsidentin von der Leyen auch am Klimaforum von Samarkand teil.
Anlässlich des Forums hob sie die gemeinsamen Herausforderungen hervor, mit denen die EU und Zentralasien konfrontiert sind, von steigenden Temperaturen bis hin zur Wasserversorgung. Sie sprach aber auch über das Potenzial für die Zusammenarbeit im Bereich Klima: „Zum Beispiel schaffen wir einen neuen grünen Gürtel im Aralsee-Becken, der eine Salzwüste wieder zum Leben erwecken soll. Und wir helfen den Landwirten Zentralasiens, sich an ein trockeneres Klima anzupassen, indem wir Techniken einsetzen, die Wasser sparen und seine Nutzung überwachen. Dies ist der gleiche Wandel, den auch viele Landwirte in der Europäischen Union durchmachen“, erklärte die Präsidentin in ihrer Rede.
Im Rahmen des Global-Gateway-Investitionspakets werden fast 9 Mrd. EUR für Prioritäten wie Wasserversorgung, Energie, Klima und kritische Rohstoffe bereitgestellt, um die Kapazitäten der Regionen zur Bewältigung des Klimawandels zu stärken.
Quelle: Europäische Kommission